Bedeutung der wissenschaftlichen Vogelberingung


Seit der Däne Hans Christian Cornelius Mortensen erstmals 1899 Vögel mit metallenen Fußringen zur Erforschung ihrer Zugweg markierte, sind in Europa Millionen Vögel mit Ringen versehen worden. Für viele, aber längst nicht alle Arten sind daher die Zugwege und Überwinterungsgebiete inzwischen gut bekannt. Trotzdem sind viele Teilaspekte immer noch unverstanden und im Zuge des Klimawandels sowie des global immer stärker werdenden menschlichen Einflusses auf Brut-, Rast- und Überwinterungshabiate ändern sich die Bedingungen für Zug bzw. Überwinterung und damit die Strategien der Arten rasant. Daher kommt der wissenschaftlichen Markierung von Vögeln auch heute noch eine immense Bedeutung zu, um letztendlich die Arten auch länder- und kontinentübergreifend schützen zu können.

 

Juvenile Schwarzkopfmöwe, die neben dem Metallring (linkes Bein) rechts einen gelben Ablesering trägt, © Burkhard Lehmann

Der Einsatz von farbigen Zusatzmarkierungen wie Hals- oder Beinringen erhöht die Wiederfund-Wahrscheinlichkeit eines beringten Vogels beträchtlich. Vor allem bei größeren Arten wie Störchen, Schwänen oder Gänsen dokumentieren die Ablesungen oft ganze individuelle Lebensläufe.

Helfen Sie mit, die Zugwege unserer Vogelarten zu erfassen!

 

Bitte melden Sie die Beobachtung farbmarkierter Vögel an die Beringungszentrale Hiddensee oder über das Euring-Portal.

Für die Meldung farbberingter Kraniche nutzen Sie bitte die Seite www.icora.de, für Gänse und Schwäne www.geese.org.

Die wissenschaftliche Beringung von Vögeln nimmt daher in der Tätigkeit der Fachgruppe schon seit den Gründungsjahren einen sehr wichtigen Platz ein.

Derzeit arbeiten acht Fachgruppenmitglieder aktiv als ehrenamtliche Beringer für die Vogelwarten Hiddensee bzw. Helgoland.

Ziel ist es dabei nicht, zahllose Vögel mit Ringen zu markieren, sondern im Mittelpunkt steht es, vorwiegend über entsprechende Beringungsprogramme markierte Vögel zu kontrollieren bzw. die Ringe abzulesen und so über die Wiederfunde Daten zu Brutorttreue, Alter, Zugwegen oder Überwinterungsstrategien u.v.m. zu erhalten.

Daher wird die klassische Beringung mit Metallringen heute in vielen Fällen mit Sondermarkierungen, d.h. Kennzeichen, die aus größerer Entfernung am lebenden Tier abgelesen werden können, kombiniert.

Zusatzfarbmarkierungen unterschiedlicher Größe (v. l. n. r.): Hals- und Beinring für Singschwäne, Beinringe für Graureiher, Steppenmöwe und Saatkrähe.
Unten: Beinringe mit Fahne für Rotdrossel. © Burkhard Lehmann

Auf der Seite "Bemerkenswerte Wiederfunde" haben wir einige interessante Rückmeldungen von Vögeln, die in unserer Umgebung markiert bzw. kontrolliert wurden, zusammengestellt.





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