Bemerkenswerte Wiederfunde


Löffelente (DEH HA 31152)

Löffelenten werden nur recht selten beringt. Im Zeitraum von 1990 bis 2019 wurde lediglich ein Vogel dieser Art in Sachsen-Anhalt gefangen und markiert. Umso bemerkenswerter ist der folgende Wiederfund einer im Saalekreis beringten Löffelente, die kurz nach der Beringung im Überwinterungsgebiet in Spanien geschossen wurde.

Beringungsdaten:

Art:Löffelente (Anans clypeata)
Geschlecht/Alter:männlich, adult
Datum:16.10.2021 07:00 Uhr
Ort:Schkopau (2 km NE), Saalekreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Wiederfunddaten:

Art:Löffelente (Anas clypeata)
Status:Geschossen am Funddatum, sterbend bzw. frischtot
Datum:19.11.2021, genaues Funddatum
Ort:L'alfacada, Sant Jaume D'enveja (1 km NNW), ES33 (Tarragona), Spanien

⇒ Wiederfund nach 34 Tagen, 1466 km SW vom Beringungsort entfernt.

 

Dieser Wiederfund einer in Deutschland in ihrem Bestand als gefährdet (Rote Liste Deutschland, Kategorie 3) eingestuften Art durch Abschuss zeigt, dass ein effektiver Schutz nur dann möglich ist, wenn auch in den Überwinterungsgebieten bzw. auf den Zugwegen entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

 

In Deutschland ist die Jagd auf Löffelenten nicht erlaubt. Stock-, Pfeif-, Krick-, Spieß-, Berg-, Reiher-, Tafel- sowie Samt- und Trauerenten dürfen jedoch zu bestimmten Zeiten bejagt werden.

Die Löffelente HA 31152 bei der Beringung, Kollenbey 16.10.2021, © Burkhard Lehmann
Wiederfundkarte Löffelente DEH HA 31152

Bachstelze (ESA 1KA94541)

Über das Weichselgebiet nach Norden bis nach Fennoskandien zieht sich eine Zugscheide der Bachstelze. Tiere von weiter östlich brütenden Populationen ziehen über Südosteuropa in ihre Überwinterungsgebiete, die heimischen Brutvögel fliegen über Westeuropa bis auf die Iberische Halbinsel oder ins nordwestliche Afrika. Der Vogel mit dem Ring ESA (San Sebastian) 1KA94541 ist einer der wenigen Funde von in Spanien beringten Bachstelzen in Deutschland. Mit einem Beringungsdatum Ende November sollte es sich um ein Tier handeln, dass an der spanischen Atlantikküste kurz vor Gibraltar überwintert hat.

Beringungsdaten:

Art:Bachstelze (Motacilla alba)
Datum:27.11.2019
Ort:Barbate, Cádiz, Andalusien, Spanien

Wiederfunddaten:

Art:Bachstelze (Motacilla alba)
Datum:10.08.2020
Ort:Kiesgrube Lössen, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland

⇒ Wiederfund 257 Tage nach Beringung, 2200 km NE vom Beringungsort entfernt.

Wiederfundkarte Bachstelze ESA 1KA94541

Alpenstrandläufer (SVS 3597746)

Die Ablesung am 19.05.2018 in der Kiesgrube zwischen Burgliebenau und Lössen ist einer der wenigen Funde eines Alpenstrandläufers während des Heimzuges im Binnenland Ostdeutschlands. Der Vogel mit der Ringnummer 3597746, der während des Wegzuges im Juli 2016 auf der schwedischen Insel Ottenby beringt wurde, gehört höchstwahrscheinlich zu einer der kopfstarken Brutpopulationen Nordskandinaviens oder Sibiriens, da durchziehende Alpenstrandläufer auf Ottenby in großer Zahl beringt werden, während die dortige Brutpopulation nur sehr wenige Paare umfasst.

Beringungsdaten:

Art:Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Datum:21.07.2016
Ort:Ottenby (Insel Öland), Götaland, Schweden

Wiederfunddaten:

Art:Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Datum:19.05.2018, genaues Funddatum
Ort:Kiesgrube Lössen, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Wiederfundkarte Alpenstrandläufer SVS 3597746

⇒ Wiederfund 667 Tage nach Beringung, 608 km SSW vom Beringungsort entfernt.

Alpenstrandläufer SVS 3597746, © Burkhard Lehmann




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